Noch immer ist die Malaria die gefährlichste und häufigste Erkrankung, die die Yanomami bedroht. Ein wichtiger Schritt, um die Malaria zurückzudrängen, ist die Bekämpfung der Moskitos. Sie übertragen diese Krankheit.
Auf meiner letzten Reise ins brasilianische Amazonasgebiet baten die Yanomami um Moskitonetze. In diesem Frühjahr noch vor Regenbeginn möchte ich die Yanomami-Dörfer Bicho Acu, Ixima, Pukima, Raita, Kona, Xamata, Pohoroa und Yapahana mit 2000 Moskitonetzen versorgen. Die Moskitonetze wurden in Bangkok hergestellt und werden nun über Sao Paulo nach Manaus bis Santa Isabel transportiert. Von dort nehme ich die Netze per Kanu mit zu den Yanomami-Dörfern am Fluss Marauia.
Für die Yanomami in Venezuela ist eine mobile Krankenstation auf einem Amazonasboot geplant. Mit diesem Boot sollen neben der allgemeinen medizinischen Versorgung auch wichtige Schutzimpfungen durchgeführt werden und Behandlungen gegen die Flussblindheit Onchozerkose. Sie tritt besonders häufig im Orinokoquellgebiet auf.
Nun gilt es ein geeignetes Boot zu finden. Es darf keinen zu großen Tiefgang haben. Leider macht sich inzwischen der Klimawandel auch schon im Regenwald bemerkbar, so dass in der lang anhaltenden Trockenzeit die Flüsse nur sehr wenig Wasser führen.
Zusammen mit den Yanomami und einem geliehenen Amazonasboot werden wir soweit wie möglich den Orinoko hochfahren. Dabei wollen wir erkunden, wie weit die Flüsse befahrbar sind. Zwei venezolanische Ärztinnen werden uns auf dieser Reise begleiten und die erkrankten Yanomami in den Dörfern am Flussufer behandeln.
In Venezuela erhalten bislang 80 Prozent der Yanomami-Indianer keine medizinische Versorgung. Mit dieser Expedition wollen wir gleichzeitig bei der venezolanischen Regierung auf die notwendige Unterstützung der isolierten Yanomami-Dörfer aufmerksam machen.
Mit Film und Fotos möchte ich diese Reise dokumentieren.