Die 2000 Moskitonetze aus Thailand sind in Manaus angekommen!! und liegen nun sicher bei der Organisation Secoya. Wir haben uns alle sehr gefreut. Zum Glück gab es keine Probleme mit dem Zoll und wir konnten die Pakete mit den Moskitonetzen sofort aus dem Zoll heraus bekommen. Anbei seht Ihr ein Foto mit dem Yanomami Antonio aus Ajuricaba bei der Übergabe der Moskitonetze. Hier bei der Secoya fand auch ein Treffen statt mit der Gesundheitsbehörde FUNASA und mit drei Yanomami aus Pukima, Ajuricaba und Xamata. Es wurde u.a. über die Verteilung und über den weiteren Transport der Moskitonetze gesprochen.
Leider sind zur Zeit die Flüsse im Amazonasgebiet alle völlig ausgetrocknet, sodass kein Boot von Manaus den Rio Negro bis Santa Isabel hochfahren kann. Gefährliche Steine und Sandbänke verhindern die Fahrt mit dem Schiff flussaufwärts. Wegen der Trockenheit werden seit einiger Zeit verschiedene Dörfer am Oberlauf des Rio Negro bei Sao Gabriel de Cachoeira vom Militär mit Lebensmitteln aus der Luft versorgt. Auch hier macht sich inzwischen die globale Klimaveränderung deutlich bemerkbar. Wir müssen auf den nächsten Regen warten, der hoffentlich in 1-2 Monaten einsetzten wird, um dann die Moskitonetze zu verteilen. Die Secoya wird diese Verteilung zusammen mit den Yanomami erledigen. Per Sprechfunk konnte ich mit den Yanomami in Ixima Kontakt aufnehmen. Bis auf die Malaria haben sie dort alles sehr gut im Griff. Unsere Krankenstation wird weiterhin von den beiden Yanomami-Brüdern Mauricio und Carlito verantwortungsvoll geleitet. Sie gilt als Vorbild für alle anderen Krankenstationen.
Die Organisation Secoya muss jedes Jahr um die notwendigen Gelder für die Betreuung der weiteren Krankenstationen am Rio Marauia bangen. Oft schickt die brasilianische Regierung nicht die versprochenen finanziellen Mittel, sodass keine Medikamente, Außenmotoren und weitere Ausrüstung gekauft werden können. Manchmal müssen die Mitarbeiter 3-4 Monate auf die Bezahlung ihrer Gehälter warten. Seit ein paar Tagen bin ich in der Goldgräberstadt Boa Vista, 900 km nördlich von Manaus, wo ein weiteres Treffen mit verschiedenen Organisationen über die gesundheitliche Situation der Yanomami stattfinden wird.
Die tropisch-feuchte Hitze von 37 Grad macht mir mehr und mehr zu schaffen! Den ersten Durchfall mit starken Magenkrämpfen konnte ich mit Avocadocreme und Knoblauch erfolgreich behandeln. Ich hoffe, Euch allen geht es gesundheitlich gut.Vor ein paar Monaten ist ein brasilianischer Freund Neto, der als Mikroskopist bei den Yanomami in Surucucu arbeitet, mit einem der kleinen Buschflugzeuge über den Wald abgestürzt. Er und die anderen haben zum Glück überlebt, allerdings mit unzähligen Knochenbrüchen! Wenn ich eine Genehmigung von der FUNAI bekomme, möchte ich unsere zweite Krankenstation in Papiu besuchen. Die Yanomami erwarten mich schon. Am 3. April hätte ich die Möglichkeit mit einem Flugzeug der Gesundheitsbehörde von Boa Vista mit hineinzufliegen. Es grüsst Euch ganz herzlich vom Amazonas! Christina