Ein Bericht von Fabian Breeck und Mathis Braunsmann (Klasse 7L3)
Menschenrechtlerin Christina Haverkamp am Gymnasium Melle
Christina Haverkamp und die Yanomami – 30 Jahre Einsatz für ein bedrohtes Regenwaldvolk
Am 13. Januar 2015 berichtete Christina Haverkamp dem gesamten 7. Jahrgang in einem Lichtbildvortrag im Rahmen des Erdkundeunterrichtes über ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit dem letzten noch ursprünglich lebenden Indianervolk, den Yanomami.
Nach ihrem Abitur und einem Lehramtsstudium reiste sie nach Brasilien, wo sie erfuhr, dass in dem Regenwald die Yanomami leben. Um die Erlaubnis zu bekommen, den bekannten Abenteurer Rüdiger Nehberg bei einer Expedition in das Grenzgebiet von Brasilien und Venezuela, in dem die Yanomami leben, zu begleiten, musste sie eine Prüfung für ihn absolvieren. Sie musste eine Karte mit den Landepisten der Goldsucher, die den Lebensraum der Indianer durch ihre Arbeit immer mehr zerstören und auch die Yanomami selbst bedrohen, besorgen. Mit Hilfe ihres Fotoapparates und etwas Geschick bestand sie die Prüfung und traf im Jahr 1990 zum ersten Mal das Indianervolk . Als sie den Regenwald erreichte, hatte sie zunächst Schwierigkeiten Vertrauen aufzubauen. Jedoch waren die Völker sehr freundlich und Christina lernte die Sitten und Gebräuche der Yanomami kennen, von denen sie uns mit vielen eindrucksvollen Bildern und Erzählungen ihrer vielen Reisen berichtete. Die Yanomami leben in Gemeinschaften, in denen jeder seinen Beitrag für das Miteinander leistet. Sie stellte fest, dass die Bedrohung durch die Goldsucher sehr groß ist: Sie zerstören nicht nur den Lebensraum, sondern es entstehen durch ihre Grabungen kleine Seen und Sümpfe, welche ein optimales Brutgebiet für die Malariamücke bieten, die dann die Krankheit auf den Menschen überträgt. Malaria ist eine Krankheit, die schweres Fieber verursacht und lebensgefährlich sein kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Nicht nur deshalb war die Vertreibung der Goldgräber aus dem Gebiet der Yanomami eines ihrer großen Ziele.
Vor 10 Jahren begann Christina Haverkamp Krankenstationen für die Regenwaldvölker zu bauen. Die Finanzierung (70000€ pro Station) gelingt ihr durch zahlreiche Hilfsprojekte z.B. durch Schulen in ganz Deutschland. Mittlerweile stehen dort drei Krankenhäuser und vier Schulen.
Um auf die Rechte und die Unterdrückung der Indianer aufmerksam zu machen, reisten Christina Haverkamp und Rüdiger Nehberg im Jahr 1992 mit einem selbstgebauten Bambusfloß über den Atlantik und an der amerikanischen Ostküste entlang. Auf dem Segel stand eine Nachricht, mit der sie die Rettung der Yanomami und des Regenwald forderten, um die Aufmerksamkeit der Regierungen zu bekommen. Sie segeln so gar bis zum Weißen Haus nach Washington. Zwar sprach dort niemand der amerikanischen Regierung mit ihnen, doch erreichte die Floßüberquerung ein großes Echo in den Medien.
Nächste Woche geht ihr Abenteuer weiter. Dann reist sie wieder nach Venezuela zu den Yanomami, um eine weitere Krankenstation aufzubauen.
Alles im einen war es sehr spannend und beeindruckend, von Christina Haverkamps Kampf für die Indianer und ihre Rechte zu hören und zu erfahren, wie eines der letzten ursprünglichen Indianervölker der Welt lebt. Bei uns an der Schule wurde der Vortrag von Herrn Volkers angeregt und organisiert.
Bilder: Neele Grieger, Lara Diekmann, Carolin Möller, Leonie Potts (Klasse 7L3, Foto-AG)
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