Quelle: Kieler Nachrichten, 26. Juni 2012, Artikel von Christoph Jürgensen
Schüler der Privatschule Düsternbrook sammelten für das Indianervolk
Kiel. Brasilien und Venezuela sind zwar weit weg. Aber das Schicksal der Yanomami, die dort noch ein weitgehend ursprüngliches Leben führen, hat die 7. Klasse der Privatschule Düsternbrook ergriffen. Das Indianervolk ist in seiner Existenz bedroht. Mit einer Spendenaktion wollen die Kieler Schüler den Yanomami helfen.
Als Christina Haverkamp vor einiger Zeit über die Yanomami berichtete, waren die Schüler fasziniert. Seit 22 Jahren setzt sich die Schleswig-Holsteinerin für die Ureinwohner ein, lebt bis zu fünf Monate im Jahr vor Ort, besucht ihre Dörfer, startet Projekte für Krankenstationen und Schulen. Die Gier nach Gold bedroht die Lebensgrundlage der Yanomami. Goldsucher zerstören ihren Lebensraum, etwa durch den Einsatz von giftigem Quecksilber, und schleppen Krankheiten ein.
Nach dem Vortrag an der Privatschule Düsternbrook hatte Siebtklässler Max Güven (13) die Idee: Man könnte doch das übrige Geld von der Klassenfahrt, eine Bahn-Rückzahlung, spenden. Und warum nicht gleich eine Sammelaktion starten? Max sprach mit seiner Klassenlehrerin Monika Klinck, mit der Schulleitung, fragte unter den Mitschülern, wer mitmacht. Alle waren begeistert. Sogar das Ordnungsamt hat Max kontaktiert.
Die Siebtklässler haben sich dann an zwei Nachmittagen mit einem Stand am Hindenburgufer aufgestellt, direkt gegenüber ihrer Schule. Für die zahlreichen Passanten gab es eine große Auswahl an Kuchen, Getränken oder Flohmarktartikeln gegen eine Spende. Der Kassensturz am Ende der Aktion machte die Schüler mächtig stolz: Fast 800 Euro haben sie zusammenbekommen. Dazu kommen weitere 70 Euro, weil die Klasse 10b ihre Klassenkasse spendet.
Wie das Geld den Yanomami zugute kommen wird, will Christina Haverkamp mit der 7. Klasse noch besprechen. Aber eines steht schon fest: Die Schüler sind hochmotiviert, im nächsten Jahr ihre Aktion zu wiederholen.