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Yanomami gegen Bergbau

Quelle: Neues Deutschland, Sozialistische Tageszeitung, Montag, 5. Oktober 2009

Gold- und Uranrausch bedrohen Ureinwohner im brasilianischen Roraima / Davi Kopenawa Yanomami kämpft für die Rechte der Indigenen.

ND: Was halten Sie vom geplanten Gesetz, das die Rohstoffausbeutung auch in Indianergebieten erlauben soll?

Kopenawa Yanomami: Ich bin dagegen! Die »Weißen« suchen den Reichtum unserer Erde. Deshalb bin ich hier in der Hauptstadt Roraimas, Boa Vista, um den Bergbau in indigenen Gebieten, in den markierten Indianerterritorien zu verhindern. Der Bergbau ist eine große Maschinerie, die den Boden, die Flussauen, den Regenwald, den Fisch zerstört und Krankheit in unser Land bringt.

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Indianer faszinierten Schüler

Quelle: Holsteinischer Kurier, Jahrgang 2009

Expertin Christina Haverkamp war in der Rudolf-Tonner-Schule zu Gast

Indianer faszinierten Schüler

Indianer faszinierten Schüler

Neumünster/ahs – „Wir sind gekommen, guter weißer Mann, um euch zu sagen, dass der Große Geist dieses Land den Indianern geschenkt hat.“ Das lasen die Schüler der Klasse 3a der Rudolf-Tonner-Schule in Ursula Wölfels Buch „Der fliegende Stern“, bevor sie ein Indianer-Projekt starteten. Inzwischen haben sie mit ihrer Lehrerin Wiltrud de Vries die Indianerausstellung im Völkerkundemuseum in Hamburg besucht, indianisches Essen gekocht und und ein richtiges Indianerfest veranstaltet. Krönender Abschluss des Themas war ein Vortrag von Christina Haverkamp, die sich seit 20 Jahren für die Rechte der Yanomami-Indianer in Brasilien und Venezuela einsetzt und den Bau von Krankenstationen durch Schulvorträge und Spenden finanziert. 120 Schüler aller dritten und vierten Klassen der Rudolf-Tonner-Schule hörten ihr im Musikraum der Pestalozzischule zu.

Die Grundschüler lauschten gespannt den Geschichten über die Indianer und deren fremde Kultur und wurden durch Dias in die abenteuerlichen Reisen von Haverkamp eingeweiht.

„In erster Linie möchte ich aber auf die Bedrohungen hinweisen. Durch die illegale Arbeit der Goldsucher verlieren immer noch viele Yanomami ihr Leben. Sie werden umgebracht, vergiften sich mit dem Quecksilber der Goldsucher oder sterben an eingeschleppter Malaria“, berichtete Haverkamp. Damit sich diese Situation verbessert, überquerte sie 1992 zusammen mit Rüdiger Nehberg den Atlantik auf einem Bambusfloß und protestierte so gegen den Völkermord an den Indianern.

Die Kinder waren vom Vortrag begeistert: In der anschließenden Fragestunde wollten sie noch viel mehr über Haverkamps Abenteuer und die Yanomami-Kultur wissen. „Ich fand alles sehr spannend und möchte später vielleicht auch den Indianern helfen“, bilanzierte Anna Catharina Ley aus der dritten Klasse.
Weitere Informationen über Christiana Haverkamp und ihr Hilfsprojekt unter: www.yanomami-hilfe.de

Nachbar

Nachbar: Sie kämpft für die Indianer

Nachbar: Sie kämpft für die Indianer

Sie kämpft für die Indianer

Eine unermüdliche Menschenrechtsaktivistin aus unserem hohen Norden ist Christina Haverkamp (50). Nachdem sie 1990 auf einer Südamerika-Reise Rüdiger Nehberg kennen lernte, veränderte sich ihr Leben. „Ich wuchs in Nordhorn auf, studierte in Kiel und arbeitete als Lehrerin auf einem Schiff für schwererziehbare Kinder. Als ich dann die Yanomami mit Rüdiger Nehberg entdeckte, wurden sie meine Hauptaufgabe.“ 2006 gründete Haverkamp die Stiftung „Yanomami-Hilfe“, und seitdem verbringt sie jährlich drei bis sieben Monate in Südamerika bei den Yanomami, um dort Krankenstationen zu errichten und den Indianern beizubringen, selbst für die eigenen Rechte zu kämpfen. „Normalerweise lebe ich in Blumenthal oder halte Vorträge, um meine Projekte davon zu finanzieren“, berichtet Haverkamp, die sich aufgrund der schönen Landschaft sehr zu Schleswig-Holstein hingezogen fühlt. (ahs)

Christina Haverkamp – Durch ihre Adern fließt Indianerblut

lebensart, Januar 2009
von Dieter Hanisch

Durch ihre Adern fließt Indianerblut

Durch ihre Adern fließt Indianerblut

Vor den Toren von Kiel ist eine Frau zu Hause, die für die Existenz eines der letzten noch ursprünglich lebenden Naturvölker dieser Erde kämpft. Seit ihrer ersten Begegnung mit den Yanomami vor 20 Jahren hat Christina Haverkamp kontinuierlich Kontakt mit den Indianern in Südamerika gehalten. Inzwischen pendelt sie Jahr für Jahr zwischen Deutschland und der Amazonasregion und wirbt darüber hinaus noch mit Vorträgen in anderen Ländern Europas oder wie kürzlich in den USA an der Harvard-Universität in Boston für ihr Anliegen.

Seit nunmehr drei Jahrzehnten wird durch rücksichtslosen Raubbau an der Natur der Lebensraum der Indianer zunehmend zerstört. Das Goldsucherfieber ist wie ein Fluch über die dort lebenden Ureinwohner gekommen. Haverkamp hat sich mit ihrem Engagement zu einer Anwältin für die bedrohten Indianer gemacht, und diese haben der 50-Jährigen auf besondere Art ihren Dank und ihre Hochachtung spüren lassen. Wie kaum eine andere fremde Frau wurde die Pädagogin im Kreis der Yanomami aufgenommen. Jedes Wiedersehen ist ein festliches Ereignis, bei dem Haverkamp wie ein Familienmitglied begrüßt wird. Die Indianer haben die ausgebildete Sport- und Mathematiklehrerin in ihr Herz geschlossen und ihr den Namen Kohiba – harte Bohne – verpasst, um auf ihre unerschrockene Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit zu verweisen.

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Daniel Drechsler und Hartmut Bunjes

Einmal im Jahr veranstalten Daniel Drechsler und Hartmut Bunjes aus Niedersachsen eine große private Party. Dort stellen die beiden eine Yanomami-Spendendose, ursprünglich ein altes Nutella-Glas, auf. Das gesammelte Geld wird anschließend auf das Konto der Yanomami-Hilfe e.V. eingezahlt.

Wir freuen uns schon auf die „NutellaGlasParty“ und sagen allen Beteiligten herzlichen Dank für die laufende Unterstützung!